Medizinische Lidchirurgie
In ihrer Funktion als „Jalousie“ der Augen können die Lider durch eine ganze Reihe von medizinischen Fehlstellungen beeinträchtigt werden. Nicht selten gehen auch erhebliche Sehbehinderungen mit Beschwerden am Augenlid einher.
Die häufigsten Liderkrankungen
- Das Hagelkorn (Chalazion) ist eine chronische Entzündung der Liddrüse, Ursache sind verstopfte Talgdrüsen und Sekretstau.
- Wenn das Lid einwärts gekehrt ist, spricht man von einem Entropium. Bei dieser Lidfehlstellung können die Wimpern auf der Hornhaut (Trichiasis) schleifen, was zu einer Rötung, einem Fremdkörpergefühl oder sogar zu einer mit starken Schmerzen verbundenen Verletzung der Hornhautoberfläche führen kann.
- Beim Ektropium ist das Unterlid nach außen gerollt und die Innenseite ist sichtbar. Häufig leiden die Patienten unter Tränenträufeln (Epiphora), da die Tränenflüssigkeit nicht mehr normal ablaufen kann. Schwere Augenentzündungen können die Folge sein.
- Ein herabhängendes Oberlid (Ptosis) wird nicht nur als unangenehm empfunden, es kann auch Einschränkungen des Gesichtsfelds mit sich bringen.
- Die Lidhauterschlaffung (Blepharochalasis) kann in stärkerer Ausprägung die Sicht behindern. Sie ist in der Regel eine altersbedingte Veränderung an den elastischen Fasern der Lidhaut.
- Das Augenlid kann von verschiedenen gutartigen Tumoren befallen werden, hierzu zählen u. a. Warzen, Fibrome und Dermoidzysten.
- Auch bösartige Gewebeveränderungen können am Augenlid auftreten, so entstehen etwa Basaliome häufig an den Lidern.
Je nach Art der Lidveränderung und speziellem Befund wird die Operation auf jeden einzelnen Patienten individuell zugeschnitten. Im Normalfall können chirurgische Eingriffe am Lid unter Lokalanästhesie und ambulant durchgeführt werden.
Falls regelmäßig Gerinnungshemmer eingenommen werden, sollten diese Medikamente in Absprache mit dem Hausarzt rechtzeitig vor der Operation abgesetzt werden. Nach dem Eingriff sollten sich frisch Operierte einige Tage schonen und anstrengende körperliche Betätigungen meiden. Nach ein bis zwei Wochen ist der Heilungsprozess in der Regel abgeschlossen und die Fäden können entfernt werden.